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Eine Mittelohrentzündung, medizinisch Otitis media genannt, ist eine Entzündung der Schleimhaut der Paukenhöhle – dem Bereich hinter dem Trommelfell. Dieser Hohlraum wird normalerweise durch die sogenannte Eustachische Röhre (auch Tube genannt) belüftet, welche das Mittelohr mit dem Rachen verbindet. Durch diese Verbindung kann Luft in das Mittelohr strömen und der notwendige Druckausgleich erfolgen. Bei Kindern kommt die Mittelohrentzündung deutlich häufiger vor als bei Erwachsenen, da ihre Eustachische Röhre kürzer und schmaler ist, was das Risiko von Verstopfungen und Infektionen erhöht. Es sei jedoch betont, dass eine Mittelohrentzündung nicht ansteckend ist und damit keine direkte Übertragungsgefahr besteht. 

Formen der Mittelohrentzündung

Die Mittelohrentzündung tritt in zwei Formen auf:

  • Akute Mittelohrentzündung: Sie beginnt meist plötzlich und mit heftigen Symptomen wie starken Ohrenschmerzen und Fieber. In der Regel heilt diese Form nach einigen Tagen bis Wochen ab. 

  • Chronische Mittelohrentzündung: Diese Form verläuft meist ohne starke Schmerzen, kann aber durch Symptome wie ständigen Ohrenfluss und eine dauerhafte Hörminderung auffallen. 

Typische Symptome

  • Plötzlich auftretende, einseitige oder beidseitige Ohrenschmerzen 

  • Fieber 

  • Hörminderung 

  • Begleitende Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und gelegentlich Erbrechen 

Die Symptome können besonders für Kinder belastend sein, da Ohrenschmerzen und Hörprobleme zu Unruhe und Reizbarkeit führen können. In solchen Fällen ist eine gezielte Behandlung besonders wichtig. 

Die Ursachen einer Mittelohrentzündung sind vielschichtig. Hauptauslöser ist meist ein Infekt, bei dem die Eustachische Röhre durch eine Schwellung blockiert wird, sodass das Mittelohr nicht mehr ausreichend belüftet ist und Flüssigkeiten von dort nicht gut abfließen können. Diese sogenannte Tubenbelüftungsstörung fördert die Ansammlung von Sekret im Ohr und schafft einen Nährboden für Krankheitserreger. 

Einige spezifische Faktoren und Lebensweisen können wiederkehrende Mittelohrentzündungen begünstigen: 

  • Schwächung des Immunsystems: Wiederkehrende Mittelohrentzündungen sind oft ein Zeichen eines belasteten oder geschwächten Immunsystems. Kinder, die häufig Antibiotika erhalten, haben beispielsweise ein höheres Risiko für chronische Mittelohrentzündungen. Antibiotika können das Immunsystem schwächen und zu einem Ungleichgewicht der Darmflora (Darmdysbiose) führen, wodurch wichtige Schutzmechanismen beeinträchtigt werden können.1

  • Darmdysbiose: Eine gestörte Darmflora kann die körpereigene Abwehr schwächen, da die Darmschleimhaut eng mit den Schleimhäuten der Atemwege und des Ohres verbunden ist. Studien zeigen, dass die Einnahme bestimmter Antibiotika die Balance des Mikrobioms empfindlich stören kann, was langfristig das Immunsystem schwächt und Entzündungsreaktionen begünstigt.2

  • Oxidativer Stress: Hoher oxidativer Stress fördert Entzündungen im Körper und kann die Immunfunktion beeinträchtigen. Die Bildung freier Radikale im Ohrbereich, die bei oxidativem Stress erhöht ist, scheint das Risiko zu erhöhen, dass eine akute Otitis media in eine chronische Form übergeht.3

  • Mikronährstoffmangel: Ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen wie Vitamin C, Vitamin D, B-Vitaminen, Zink und Selen kann das Immunsystem schwächen und die Heilung einer bestehenden Entzündung verlangsamen.4

Diese Ursachen zeigen, wie wichtig ein starkes Immunsystem und eine ausgeglichene Darmflora sind, um Entzündungen vorzubeugen und eine gesunde Schleimhautfunktion zu unterstützen. 

Für die natürliche Behandlung und Vorbeugung von Mittelohrentzündungen hat sich ein Ansatz bewährt, der das Immunsystem stärkt, die Schleimhautfunktion unterstützt und entzündliche Prozesse reduziert. Im Folgenden finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die auf einer Kombination von Mikronährstofftherapie, Darmsanierung und naturheilkundlicher Unterstützung basiert. 

Schritt 1: Stärkung des Immunsystems durch komplexe Mikronährstoffe

Eine ausgewogene Versorgung mit essenziellen Mikronährstoffen ist eine der wirkungsvollsten Methoden zur Unterstützung des Immunsystems und zur Abwehr von Infektionen. Besonders für das Mittelohr sind Mikronährstoffe wie Vitamin C, Vitamin D, Zink, B-Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe von Bedeutung. 

Warum Mikronährstoffe bei Mittelohrentzündung helfen: 

  • Aktivierung des Immunsystems: Vitamin C und Vitamin D spielen eine Schlüsselrolle in der Aktivierung von Immunzellen. So unterstützt Vitamin C die Produktion von weißen Blutkörperchen, die eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung von Infektionen spielen. Ein starkes Immunsystem kann das Risiko und die Schwere von Mittelohrentzündungen verringern. 

  • Antivirale und antibakterielle Effekte: Vitamin C, Zink und Selen zeigen wissenschaftlich bestätigte Effekte gegen Viren und Bakterien. Diese Nährstoffe stärken die Abwehrkräfte, die gegen krankheitsverursachende Keime im Ohrbereich vorgehen können. Sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. aus grünem Tee) können auch direkt gegen Viren und Bakterien wirken. 

  • Energieproduktion für das Immunsystem: Coenzym Q10, Magnesium und B-Vitamine unterstützen die Energieproduktion in den Immunzellen und sorgen dafür, dass das Immunsystem in Belastungsphasen effizient arbeiten kann. B-Vitamine sind darüber hinaus für die Zellteilung und -erneuerung wichtig, was den Heilungsprozess fördert. 

  • Reduktion von oxidativem Stress: Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und natürliche Pflanzenstoffe neutralisieren freie Radikale, die bei Entzündungen im Mittelohr entstehen können. Studien belegen, dass oxidativer Stress das Risiko für chronische Entzündungen im Mittelohr erhöht.3 Die Einnahme einer Kombination natürlicher Antioxidantien kann dazu beitragen, den oxidativen Stress zu reduzieren und das Gewebe im Mittelohr zu schützen.

Mein Geheimtipp: Für eine umfassende Basisversorgung bietet sich ein hochwertiges Mikronährstoffkonzentrat wie LaVita an. Dieses Konzentrat enthält über 70 natürliche Zutaten, darunter eine breite Palette an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die den täglichen Nährstoffbedarf decken und das Immunsystem stärken. Besonders Vitamin C, D, E und B-Vitamine, in Kombination mit Zink und Magnesium, unterstützen die Abwehrkräfte, fördern die Zellregeneration und wirken oxidativem Stress entgegen. Die umfassende Zusammensetzung ermöglicht eine bequeme Versorgung mit essenziellen Nährstoffen, die das Immunsystem bei Entzündungen wie einer Mittelohrentzündung gezielt unterstützt. Mehr erfahren

Schritt 2: Darmsanierung zur Unterstützung der Schleimhautgesundheit

Eine gesunde Darmflora ist essenziell für ein starkes Immunsystem und die Gesundheit der Schleimhäute, auch in den Atemwegen und im Mittelohr. Zahlreiche Studien weisen auf die enge Verbindung zwischen der Darmschleimhaut und den Schleimhäuten in den oberen Atemwegen hin.5 Bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen kann eine Darmsanierung daher das Immunsystem stabilisieren und die Schleimhautgesundheit verbessern.

Warum Darmsanierung hilfreich ist: 

  • Aufbau eines gesunden Mikrobioms: Ein ausgeglichenes Mikrobiom unterstützt das Immunsystem, indem es krankheitsverursachende Keime in Schach hält und die Produktion antimikrobieller Substanzen stimuliert. Besonders bei häufigem Antibiotikaeinsatz ist es ratsam, das Darmmilieu durch eine gezielte Darmsanierung wiederaufzubauen. 

  • Stärkung der Schleimhäute: Eine stabile Darmschleimhaut fördert die Gesundheit der Atemwegsschleimhäute, da diese funktionell eng miteinander verbunden sind. Eine Stärkung der Darmschleimhaut trägt dazu bei, Entzündungen im Ohrbereich zu vermeiden und unterstützt das Abschwellen der Eustachischen Röhre (Tubenfunktion). 

Empfohlene Vorgehensweise für die Darmsanierung: 

  • Probiotika: Hochwertige Probiotika fördern das Wachstum nützlicher Darmbakterien. Studien haben gezeigt, dass Probiotika, ergänzt durch eine darmschützende Diät, das Risiko von Mittelohrentzündungen verringern können.5

  • Einjährige Darmsanierung: Eine umfassende Darmsanierung ist ein bis zweimal jährlich empfehlenswert. Bewährte Präparate für diesen Zweck sind das Symbioflor-Set, das gezielt verschiedene Darmbakterienstämme zuführt und die Schleimhautimmunität stärkt.


Schritt 3: Naturheilkundliche Unterstützung der Therapie 

Neben Mikronährstoffen und Darmsanierung bieten naturheilkundliche Anwendungen eine wertvolle Ergänzung zur Linderung der akuten Symptome und zur Prävention von Rückfällen. Besonders wirksam hat sich die Kombination von homöopathischen Tropfen und äußerlicher Phytotherapie erwiesen. 

Bewährte Naturheilmittel bei Mittelohrentzündungen: 

  • Otovowen Tropfen: Dieses homöopathische Präparat unterstützt die Entzündungsreduktion im Ohr von innen. Die Tropfen werden oral eingenommen und wirken unterstützend gegen Infektionen und Entzündungen im Mittelohr. Otovowen ist speziell für Kinder gut verträglich und eignet sich hervorragend für die Behandlung einer akuten Infektion. 

  • Schnupfencreme: Die ätherischen Öle in dieser Creme fördern das Abschwellen der Eustachischen Röhre und können so die Belüftung des Mittelohrs verbessern. Ein praktischer Tipp: Tragen Sie die Creme leicht unter der Nase auf, besonders hilfreich bei „belegten“ Ohren oder nach einem Infekt, um den Druck im Mittelohr zu lindern und den Schleimfluss zu erleichtern.


Zusätzlicher Hausmitteltipp: Zwiebelwickel 

Der traditionelle Zwiebelwickel ist eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Methode, um Ohrenschmerzen zu lindern und Entzündungen zu bekämpfen. Zwiebeln enthalten Schwefelverbindungen mit antibakterieller und entzündungshemmender Wirkung.

So geht’s: Eine Zwiebel grob hacken und über Wasserdampf erwärmen. Anschließend den Saft auf einen Wattetupfer pressen und diesen für etwa 30 Minuten auf das betroffene Ohr legen, eventuell mit einem Stirnband fixieren. Wiederholen Sie dies mehrere Male am Tag, um die Symptome zu lindern. 

Dr. Harald Hüther

Anwendung: Eine Zwiebel grob hacken und über Wasserdampf erwärmen. Anschließend den Saft auf einen Wattetupfer pressen und diesen für etwa 30 Minuten auf das betroffene Ohr legen, eventuell mit einem Stirnband fixieren. Wiederholen Sie dies mehrere Male am Tag, um die Symptome zu lindern. 

Eine ganzheitliche Behandlung von Mittelohrentzündungen sollte das Immunsystem stärken, die Schleimhautfunktion unterstützen und Entzündungen lindern. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitamin C, Vitamin D, Zink und B-Vitaminen, die das Immunsystem aktivieren und antivirale Effekte entfalten. Eine Darmsanierung fördert die Gesundheit der Schleimhäute im gesamten Atemwegsbereich und kann Rückfälle vorbeugen. Ergänzend bieten naturheilkundliche Präparate wie homöopathische Tropfen und äußerliche Anwendungen eine wirksame Unterstützung. 

Diese ganzheitlichen Maßnahmen zielen nicht nur auf die akute Behandlung ab, sondern stärken nachhaltig das Immunsystem und die körpereigenen Abwehrkräfte, sodass Mittelohrentzündungen seltener auftreten. 

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Literaturquellen:

1 Duff AF. Et al.: Oral and middle ear delivery of otitis media standard of care antibiotics, but not biofilm-targeted antibodies, alter chinchilla nasopharyngeal and fecal microbiomes. NPJ Biofilms Microbiomes. 2024 Feb 3;10(1):10. doi: 10.1038/s41522-024-00481-0.
2 Dimitri-Pinheiro S, Soares R, Barata P. The Microbiome of the Nose-Friend or Foe? Allergy Rhinol (Providence). 2020 Mar 13;11:2152656720911605. doi: 10.1177/2152656720911605.
3 Sagiroglu S. et al.: Evaluation of oxidative stress and antioxidants effect on turning process acute otitis media to chronic otitis media with effusion. Niger J Clin Pract. 2019 Mar;22(3):375-379. doi: 10.4103/njcp.njcp_126_18.
4 Holecek V, Slípka J, Sobotová S, Slouka D, Rokyta R. Volné radikály a antioxidanty v otorhinolaryngologii [Free radicals and antioxidants in otorhinolaryngology]. Cesk Fysiol. 2008;57(4):116-22. Czech.
5 Gelardi M. et al.: Probiotics in the add-on treatment of otitis media in clinical practice. J Biol Regul Homeost Agents. 2020 Nov-Dec;34(6 Suppl. 1):19-26. PMID: 33426862.

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