In der orthomolekularen Medizin scheint sich ein Paradigmenwechsel weg von den hochdosierten Einzelsubstanzen und hin zu komplexen Vitalstoffprodukten zu vollziehen. Dieser Wandel lässt sich auch anhand zahlreicher Studien der letzten Jahre dokumentieren und bringt neben mehr Sicherheit auch zusätzliche Behandlungsansätze.
“Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.”
Aristoteles, 384-322 v. Chr.
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an uns Menschen, speziell in den Industrienationen deutlich verändert. Die Lebensrhythmen haben sich verschoben, ehemals klassische Rollen und auch Rituale in der Gesellschaft wandeln sich und natürlich hat sich auch die Umwelt verändert. Dies alles kann beträchtliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben – ich möchte Ihnen dies am Beispiel der Vitalstoffe aufzeigen.
Unter Vitalstoffen verstehen wir alle Mikronährstoffe, die keine direkten Energielieferanten darstellen, die aber für einen reibungslosen Ablauf der über 100.000 komplexen Stoffwechselprozesse notwendig sind. Dazu gehören natürlich die 45 essentiellen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, aber auch Aminosäuren, Vitaminoide, Fettsäuren und die riesige Zahl der sekundären Pflanzenstoffe. Jeder einzelne Vitalstoff erfüllt lebenswichtige Funktionen im Organismus. Doch erst im Zusammenspiel erreichen diese Bausteine des Lebens ihre volle Wirkungskraft. Deshalb werden die Vitalstoffe oft auch mit einem großen Orchester verglichen, bei dem auch das Fehlen einzelner Instrumente die Harmonie gewaltig stören kann.
Wichtige Aufgaben der Vitalstoffe sind unter anderem:
Verwertung der aufgenommenen Makronährstoffe (Fett-, Zucker- und Eiweißstoffwechsel)
Bereitstellung von Energie
Aufbau von Zellen und Geweben und deren Schutz vor freien Radikalen
Reizübertragung am Nervensystem
Bildung von Hormonen und anderen Botenstoffen
Entgiftung des Körpers.
die Verwertung der aufgenommenen Makronährstoffe (Fett-, Zucker- und Eiweißstoffwechsel) und die Bereitstellung von Energie, der Aufbau von Zellen und Geweben und deren Schutz vor freien Radikalen, die Reizübertragung am Nervensystem, die Bildung von Hormonen und anderen Botenstoffen und die Entgiftung des Körpers.
Durch die bekannte Kampagne der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) „Fünf am Tag“ wissen wir, dass zur Deckung des täglichen Bedarfs an Vitalstoffen mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse notwendig sind.1 Grundsätzlich ist zu bemängeln, dass die Zufuhrempfehlungen für Vitalstoffe nur für gesunde Menschen gelten und nur die Vermeidung von Krankheiten wie Skorbut, Berberi oder Pellagra, nicht aber prophylaktische oder therapeutische Möglichkeiten einschließen. Die Liste der Menschen, die wohl nicht mit den empfohlenen 650g Obst und Gemüse auskommen, ist lang.
Der Vitalstoffbedarf kann sich erhöhen durch: |
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Rauchen |
Alkoholkonsum |
Alter |
Ernährungsgewohnheiten |
Aktivität und Sport |
Genetische Unterschiede |
Umweltgifte |
Krankheiten oder Operationen |
Stress |
Einnahme von Medikamenten |
Schwangerschaft und Stillen |
Wachstumsphasen (Kinder) |
Drei Beispiele können Ihnen die Ausmaße des Vitalstoffmehrbedarfs verdeutlichen:
Eine Zigarette kann durch die enorme Anzahl der produzierten freien Radikale bis zu 30mg Vitamin C verbrauchen!
Ein Glas eines alkoholisches Getränks (ca. 2 g Alkohol) verdoppelt den Tagesbedarf an Magnesium
Der österreichische Laborarzt Prof. J. Birkmayer hat errechnet, dass in den letzten 30 Jahren die Schadstoffbelastung für den Menschen 50-mal höher geworden ist.2
Letztendlich wird es Sie nicht überraschen, dass de Facto fast alle Menschen einen erhöhten Vitalstoffbedarf aufweisen. Leider fehlen weitgehend Zufuhrempfehlungen für chronisch kranke Menschen oder bestimmte Lebensumstände. Die orthomolekulare Medizin versucht hier mit zahlreichen Studien diese Informationslücke zu schließen.3
Eine Untersuchung aus dem Jahr 2000 hat ergeben, dass 88% der Deutschen nicht einmal 250g Obst und Gemüse pro Tag verzehren.4 Die Ernährungsberichte der letzten Jahre zeigen dementsprechend immer wieder erschreckende Lücken in der Vitalstoffversorgung der Deutschen auf.5
Untersuchungen und die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass sich auch sehr viele Menschen hierzulande dieser Tatsache bewusst sind. Die Umsätze in Bereich der Nahrungsergänzungsmittel nehmen ständig zu. Einer FORSA-Studie zufolge greift in Deutschland jeder Dritte zu Nahrungsergänzungsmitteln, wodurch der Jahresumsatz auf über 1 Milliarde Euro, allein für Vitamin- und Mineralstoffpräparaten, geschätzt wird.
Bemerkenswert finde ich übrigens, dass sich auch die meisten Experten diesem Trend nicht entziehen: Eine Umfrage des Magazins „Prevention“ bei den angesehensten Ernährungswissenschaftlern der USA ergab, dass diese ausnahmslos Vitalstoffe zusätzlich einnahmen.6
Unstrittig dürfte sein, dass wir mehr Vitalstoffe benötigen, als wir derzeit aufnehmen. Die Frage drängt sich auf, welche Form der Nahrungsergänzung wohl für uns die Beste ist? Einzelne Vitalstoffe, ganz gezielt, hochdosiert oder doch lieber moderate Dosen und dafür alles in einem Produkt? Die Datenlage der letzten Jahre und auch unser „gesunder Menschenverstand“ führen uns hier auf die richtige Spur.
Spontan würden wir doch sagen, eine Nahrungsergänzung sollte sich so nah wie möglich am Original, an den ursprünglichen Lebensmitteln orientieren. Doch die Praxis und die Empfehlungen der orthomolekularen Medizin sahen bis vor kurzem anders aus. Hier wurde von den Erben Linus Paulings lange mit hochdosierten Einzelpräparaten gearbeitet. Doch es scheint ein Umdenken stattzufinden. Nicht zuletzt aufgrund der vermehrt veröffentlichten negativen Studienergebnisse mit entsprechendem Medienecho. Doch wie überraschend sind solche Ergebnisse wirklich, wenn man das Wissen über den menschlichen Körper heranzieht?
Nicht sehr überraschend, würde ich sagen: Alle Stoffwechselprozesse sind in sehr viele, kleine Einzelschritte unterteilt. Für jeden Einzelschritt werden Enzyme zur Steuerung der Reaktion benötigt und fast jedes Enzym benötigt Vitalstoffe zum Funktionieren. So ist beispielweise Zink an der Funktion von über 200 Enzymen beteiligt. Der Stoffwechsel ist also immer nur so stark, wie das schwächste Glied in der Produktionskette. Und so zeigen jetzt auch die Studien der vergangenen Jahre in eine andere Richtung. Komplexe Ergänzungen schneiden in der Regel besser ab als Einzelsubstanzen.
Am Beispiel von Vitamin E und Beta-Carotin wird deutlich, wie wichtig das Zusammenspiel verschiedener Vitalstoffe ist. Vitamin E schützt die Zellen, wird dabei aber selbst aufgebraucht. Ohne andere Nährstoffe, die diesen Abbau ausgleichen, kann es zu schädlichen Nebenwirkungen kommen. Ähnlich verhält es sich mit Beta-Carotin: Der Körper braucht nicht nur diesen einzelnen Stoff, sondern eine Mischung vieler natürlicher Carotinoide, um die schützenden Effekte vollständig nutzen zu können. Studien zeigen, dass solche natürlichen Mischungen effektiver sind, z. B. beim Schutz vor Lungenkrebs und anderen Krankheiten.8
Die Schutzwirkung der Vitalstoffe entfaltet sich erst im natürlichen Verbund der Lebensmittel. Studien zeigen, dass zum Beispiel Lycopin – ein Farbstoff aus roten Früchten – allein keine Wirkung gegen Prostatakrebs hat, während Tomatenpulver die Sterblichkeit in Tests um 26 % senken konnte.9 Ähnlich beeindruckend: Frucht- und Gemüsesäfte können das Risiko für Alzheimer um 76 % senken, während einzelne Antioxidantien diesen Effekt nicht erzielen.10
Ein häufiges Problem ist der Folsäure-Mangel, der laut Ernährungsberichten alle Altersgruppen betrifft.11 Folsäure wirkt optimal im Zusammenspiel mit anderen B-Vitaminen.12 Werden diese nicht gemeinsam aufgenommen, kann ein Mangel an anderen B-Vitaminen entstehen.13
Besonders alarmierend: 99 % der Frauen zwischen 19 und 35 Jahren nehmen zu wenig Folsäure auf.14 Die “Anti-Baby-Pille” fördert die Unterversorgung zusätzlich. Da ein Folsäuremangel das Risiko für Fehlbildungen bei Ungeborenen um bis zu 70 % erhöht15, sollten junge Frauen schon frühzeitig – am besten deutlich vor der Schwangerschaft – mit der Einnahme eines komplexen Vitalstoffpräparates beginnen.
Auch erhöhte Homocysteinwerte im Blut können problematisch sein. Sie erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Osteoporose und, bei Männern, für Potenzprobleme und eine eingeschränkte Spermienqualität.16,17,18 Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure und Vitamin B12 kann helfen, diese Werte zu senken und das Risiko deutlich zu reduzieren.19,20
Besonders relevant ist dies bei Menschen mit koronaren Herzerkrankungen: Eine gezielte Behandlung mit einem komplexen Vitalstoffpräparat zur Senkung des Homocysteinspiegels kann ihr Risiko für Herzprobleme nach einer Gefäßbehandlung (z. B. einer Ballondilatation) signifikant verringern.21
Nur in natürlichen, komplexen Vitalstoffpräparaten finden Sie diese optimale Mischung von Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Vitaminoiden und sekundären Pflanzenstoffen, die uns die Natur seit Millionen von Jahren vorgibt. Nach meinem Wissen gibt es auch nur ein natürliches Präparat auf dem Markt, das sich an den Dosierungsempfehlungen der orthomolekularen Medizin orientiert (LaVita®, www.lavita.com) und damit eine wissenschaftlich fundierte und trotzdem natürliche Therapieoption zulässt. „Nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft verfügt nur die Mischung von natürlichen Antioxidantien aus Lebensmitteln über ein hohes Schutzpotential.“22
In 25 Jahren Praxistätigkeit hat sich LaVita als das effektivste Produkt herausgestellt, das sich als einfache, ganzheitliche Basisergänzung hervorragend einnehmen lässt. Auch ich selbst trinke LaVita seit vielen Jahren jeden Morgen.
Dr. med. Harald Hüther
Ich bin Arzt und Experte für Naturheilverfahren mit Schwerpunkten in Prävention, Ernährungsmedizin, Akupunktur, Vitalstoffmedizin, Homöopathie und Neuraltherapie. Neben meiner langjährigen Erfahrung als Arzt und meiner Tätigkeit als Mitgründer des Zentrums für Ernährung und Gesundheit ‘Opti-Mahl’ teile ich mein Wissen durch Fachvorträge, Schulungen, Ratgeber und Online-Kurse.
¹ Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Die Nährstoffe, Bausteine für Ihre Gesundheit. 1. Aufl. 2004: S. 76
² Birkmayer G. J.: „NADH-Das Coenzym für das Gehirn“ TITAN VERLAG 1998
³ Dietl, Ohlenschläger: Orthomolekulare Medizin. Haug Verlag
⁴ Naska et al., 2000
⁵ Beitz R. et al.: Vitamins – dietary intake and intake from dietary supplements in Germany. Eur J Clin Nutr 2002 (56): S. 539-545
⁶ Why Top Doctors Take Supplements. Prevention 1994: S.2
⁷ Vivekananthan D.P. et al.: Use of antioxidant vitamins for the prevention of cardiovascular disease: meta-analysis of randomised trials. Lancet 2003 (361): S. 2017-2023
⁸ Mannisto S. et al.: Dietary carotenoids and risk of lung cancer in a pooled analysis of seven cohort studies. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2004;13(1): S.40-48
⁹ J.Nat.Cancer Inst., 11/2003, (95): S. 1578
¹⁰ Dai, Q. et al.: Fruit and Vegetable Juices and Alzheimer’s Disease: The Kame Project, The American Journal of Medicine, Sep 2006, 119 (9): S.751-759
¹¹ DGE: Aktuelle Informationen
¹² Ubbink J.B. et al.: Vitamin B-12, vitamin B-6, and folate nutritional status in men with hyperhomocysteinemia. Am J Clin Nutr 1993 (57): S. 47-53
¹³ Naurath H.J. et al.: Does a single vitamin B-supplementation induce functional vitamin B-deficiency? Clin Chem Lab Med. 2001 (8): S.768-771
¹⁴ GFK-Ernährungsforschung: Nationale Verzehrstudie 1985-1989
¹⁵ Steegers-Theunissen R.P.: Folate metabolism and neural tube defects: a review. Eur. J. Obstet. Gynecol. Repro. Biol 1995 (61): S. 39
¹⁶ Seshadri S. et al.: Plasma Homocysteine as a Risk Factor for Dementia and Alzheimer Disease. N Engl J Med 2002 (346;7): S. 476-483
¹⁷ Gjesdal C.G. et al.: Plasma Total Homocysteine Level and Bone Mineral Density. Arch Intern Med 2006 (166): S. 88-94
¹⁸ Demir T. et al.: Hyperhomocysteinemia: a novel factor for erectile dysfunction. Metabolism 2006 (55): S. 1564-1568
¹⁹ Boxmeer J.C. et al.: Seminal plasma cobalamin significantly correlates with sperm concentration in males undergoing IVF or ICSI procedures. J Androl 2007 (7): Epub.
²⁰ Nygard O et al.: Plasma homocysteine levels and mortality in patients with coronary artery disease. N Engl J Med 1997; (337): S. 230-236
²¹ Schnyder G. et al.: Effect of homocystein-lowering therapy with folic acid, vitamin B12 and vitamin B6 on clinical outcome after percutaneous coronary intervention. JAMA 2002 (288): S. 973-979
²² Wolfram G.: in Die Nährstoffe – Bausteine für Ihre Gesundheit. DGE 2004