Das können Sie während und nach Chemotherapie selbst für sich tun

Das können Sie während und nach Chemotherapie selbst für sich tun

Die übliche universitäre Krebstherapie besteht normalerweise aus Operation, Chemo- und/oder Strahlentherapie. Diese Therapieformen sind für die Patienten oft sehr belastend, da auch gesunde Körperzellen angegriffen werden. Deshalb sind viele Patienten auf der Suche nach unterstützenden Therapien. Doch gerade, wenn es um die Beratung und die Kenntnis neuester Studienergebnisse auf dem Gebiet der unterstützenden Möglichkeiten geht, ist das Wissen der Spezialisten meist sehr begrenzt.

Dieser Text beleuchtet einige wissenschaftliche Erkenntnisse zur erfolgreichen Unterstützung einer Chemotherapie und ich gebe Ihnen eine erfolgversprechende Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine sinnvollen und effektiven Weg, um das Heft des Handelns selbst in die Hand zu nehmen.

Was ist eine Chemotherapie?

Die für eine Chemotherapie verwendeten Medikamente heißen Zytostatika. Es handelt sich dabei Zellgifte natürlichen oder synthetischen Ursprungs, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung aller Zellen hemmen. Die Idee dahinter ist, dass schnell wachsende Zellen wie Tumorzellen (aber eben auch Haarwurzelzellen, Schleimhautzellen von Mund und Magen-Darm-Trakt, Zellen des Knochenmarks) mehr geschädigt werden als langsamer wachsende Zellen.
Da Tumorzellen eine erhöhte Zellteilungsrate und eine eingeschränkte Reparaturkapazität haben, sind sie normalerweise etwas empfindlicher gegenüber Zytostatika als gesunde Zellen. Dieser Unterschied ermöglicht erst die Therapie mit diesen häufig hochtoxischen Substanzen.

Derzeit herrscht die Theorie vor, dass eine begonnene Chemotherapie möglichst nicht vermindert und unterbrochen werden sollte. Man geht davon aus, dass durch eine zu schwache Behandlung gerade die widerstandsfähigsten Tumorzellen überleben und selektiert werden. Sie vermehren sich wieder und sprechen dann auf weitere Therapieversuche nicht mehr an. 

Moderne Protokolle versuchen daher, „so früh und so hart wie möglich zuzuschlagen“. Die Chemotherapie wird in schneller Abfolge appliziert, und fast immer werden zwei oder mehr Zytostatika kombiniert, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Mangelnde Therapieerfolge bei einigen Tumorarten und neuere theoretische und tierexperimentelle Daten sorgen dafür, dass es seit Jahren Zweifel an der generellen Richtigkeit dieses Konzeptes gibt1.

Welche Auswirkungen hat eine Chemotherapie auf den Körper?

Die Auswirkungen einer Chemotherapie auf Ihren Körper sind abhängig von der Art der Therapie und der individuellen Verträglichkeit. Einzelne Nebenwirkungen treten unabhängig voneinander auf, in verschiedener Stärke (von mild bis tödlich) oder können ganz ausbleiben.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit und Erbrechen, Erschöpfung (Fatigue Syndrom), Haarausfall, Schleimhautentzündungen und Blutbildveränderungen. Dabei sind die Veränderungen des Blutbildes sicher die gefährlichsten Nebenwirkungen und diejenigen, die aufgrund der Gefährlichkeit am meisten zur Unterbrechung einer Chemotherapie führen:

  • Es werden nicht mehr genug Abwehrzellen gebildet. Dazu gehören die weißen Blutzellen (Leukozyten und Lymphozyten). Die körpereigene Abwehr von Krebszellen erlahmt oder wird ganz aufgehoben. Das Auftreten von Infektionen wird wegen des geschwächten Immunsystems begünstigt.
    • Der Abfall der Blutplättchen (Thrombozyten) vermindert die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Es kann zu Blutungen in Organen (Magen, Darm, Nieren) oder der Haut kommen. Bei Verletzungen drohen Blutungen oder Blutergüsse. Entzündungen werden begünstigt.
  • Die Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sinkt ab. Da diese den Sauerstoff aus der Lunge in den ganzen Körper transportieren, können Atemnot, Müdigkeit und Erschöpfung die Folge sein.

Während die oben aufgelisteten Nebenwirkungen meist mit dem Absetzen der Chemotherapie verschwinden, kann es auch zu nicht umkehrbaren Schäden an gesunden Zellen und Organen kommen. Häufig sind irreversiblen Herzmuskel- und Nervenschädigung sowie Unfruchtbarkeit. 

Viele Zytostatika sind selbst karzinogen, das heißt, sie können selbst Krebs auslösen. Bei diesen Medikamenten ist ein zusätzlicher Zellschutz besonders wichtig.

Eine häufige Folge einer Chemotherapie ist auch das sogenannte Fatigue-Syndrom. Unter Fatigue (französischer Begriff für Erschöpfung) versteht man einen Zustand mit ausgeprägter Müdigkeit, schwindenden Energiereserven und erhöhtem Ruhebedürfnis. Vor allem die Schädigung der Zellkraftwerke (Mitochondrien) durch die aggressiven Medikamente und die herabgesetzte Regenerationsfähigkeit des Körpers sind Folgen, die unbehandelt zu weiteren Langzeitfolgen führen können.

Wenn Sie mehr über unsere Zellkraftwerke wissen möchten, dann empfehle ich ihnen diesen Artikel hier.  Gerade um Nebenwirkungen und Langzeitfolgen zu verhindern gibt es für die Patienten zahlreiche bewährte und wissenschaftlich bestätigte Möglichkeiten, selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun.

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Schritt für Schritt aus dem Tief

Ich gebe Ihnen hier eine aus jahrelanger Erfahrung entstandene Anleitung, die logisch aufeinander aufbauende Schritte enthält. Damit sollte es Ihnen leichtfallen, möglichst viele der Hinweise zur Verbesserung Ihrer Gesundheit, zur Unterstützung der Therapie und zur Verhinderung von Nebenwirkungen umzusetzen.

Gesunde Lebensmittel

Schritt 1: Mikronährstoffe

Als Erstes rate ich Ihnen zu einer möglichst vollwertigen Mikronährstoffergänzung. Bei Tumorpatienten ist der Bedarf an Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Omega-3-Fettsäuren, Coenzym Q10, sekundäre Pflanzenstoffe etc.) krankheits- und therapiebedingt erhöht und kann auch durch eine vollwertige Kost kaum noch gesichert werden. In der Phase der Chemotherapie ist eine ausgewogene Ernährung aufgrund der Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen praktisch unmöglich. Schleimhautschäden durch die Chemotherapie beeinträchtigen nicht nur die Aufnahme von Mikronährstoffen, sie verursachen zusätzlich teils erhebliche Mikronährstoffverluste.

Im Gegensatz zu Gesunden sind bei Krebspatienten schon bei der Diagnosestellung relevant erniedrigte Konzentrationen zahlreicher wichtiger Mikronährstoffe (z.B. Selen, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E) im Blut nachweisbar2,3.

Der Stoffwechsel unseres Körpers funktioniert wie ein fein abgestimmtes Orchester. Jede einzelne Zelle benötigt jeden Tag alle Mikronährstoffe für ihre komplexen Aufgaben. Sie finden hier einen Vortrag von mir, der diese vielschichtigen Zusammenhänge deutlich macht. 

Klar ist, dass beispielsweise die Energieherstellung nur funktionieren kann, wenn alle dafür nötigen Mikronährstoffe vorhanden sind. Deshalb ist es ein logischer erster Schritt, zunächst die Energieherstellung in den Zellkraftwerken zu schützen oder wiederherzustellen. Denn wenn wieder mehr Energie zur Verfügung steht, dann fallen Ihnen die nächsten Schritte umso leichter. Außerdem senken Sie dadurch die Möglichkeit des Tumors, sich auszubreiten und Absiedlungen (Metastasen) zu bilden4.

Dabei haben sich natürliche Mikronährstoffkombinationen deutlich besser bewährt als einzelne Mikronährstoffe. So hat eine Studie aus Amerika gezeigt, dass Vitamine aus Obst oder Gemüse zusammen mit den sekundären Pflanzenstoffen darin die gesunden Zellen mehr als 200-mal stärker schützen als einzelne Vitamine5

Mikronährstoffe und Chemotherapie – wichtig zu wissen 

Viele Krebsärzte warnen Ihre Patienten immer noch vor der Einnahme von Vitaminen und anderen Mikronährstoffen. Dies rührt vor allem von veralteten Vorstellungen über die Wirkmechanismen der Chemotherapie her. Lange Zeit glaubte man, eine Chemotherapie wirke hauptsächlich über die vermehrte Produktion von (aggressiven) freien Radikalen. Da ja bekanntlich Mikronährstoffe auch freie Radikale bekämpfen, wäre die gleichzeitige Gabe wenig sinnvoll. 

Heute wissen wir aber sehr genau, dass beide Annahmen falsch sind:

1. Die Hauptmechanismen, mit denen Zytostatika die Tumorzellen bekämpfen haben nichts mit der Bildung von freien Radikalen zu tun6.

2. Es gibt deutliche Hinweise aus zahlreichen großangelegten Studien, dass zusätzliche Mikronährstoffe während der Chemotherapie für die Patienten erhebliche Vorteile bringen und nicht die Chemotherapie abschwächen7. Zu den Vorteilen gleich noch ein paar Details.

Eines der größten Probleme vieler Patienten während der Chemotherapie ist die Mangelernährung. Bei Tumorerkrankungen werden Therapieerfolg und Heilungsprozess maßgeblich vom Ernährungsstatus beeinflusst. Deshalb habe ich im nächsten Kapitel auch noch eine wichtige Ernährungshinweise für Sie. Mangelernährung zählt zu den häufigsten Todesursachen bei Krebspatienten8. Die Mangelernährung wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Dazu zählen der hohe Verbrauch des Tumors selbst und die zahlreichen, oben aufgeführten Nebenwirkungen der Chemotherapie.

Der Ausgleich dieser Mängel durch eine breit gefächerte, möglichst natürliche Mikronährstoffkombination führt zu weniger Nebenwirkungen einer Chemotherapie9, zu einer höheren Überlebensrate der Patienten10 und zu einem bessern Ansprechen der Chemotherapie11. Des Weiteren müssen auch die Einflüsse der Zytostatika auf den Mikronährstoffhaushalt mit einbezogen werden. So kann eine Therapie mit einem Zytostatikum beispielsweise zu einer vermehrten Ausscheidung von Magnesium, Kalium und L-Carnitin mit entsprechenden Mangelzuständen dieser Mikronährstoffe führen.

Zusätzliche Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, natürliche Carotinoide und Flavonoide oder Selen agieren nicht nur als Radikalfänger und schützen dadurch die gesunden Körperzellen, sie haben auch sonst zahlreiche wichtige Funktionen. Dazu gehören positive Wirkungen auf das Immunsystem, sie fördern den programmierten Zelltod der Krebszellen (Apoptose) und haben wesentliche Aufgaben bei der gesunden Regulation des Zellwachstums12.

Zunehmend mehr lernen wir heute über die Bedeutung von sekundären Pflanzenstoffen wie gerade erwähnten Carotinoide oder Flavonoide. Diese, nur in natürlichen Mikronährstoffkomplexen vorkommenden Substanzen sind zum einen für den Schutz der Mitochondrien zuständig13, zum anderen können sie auch die Neubildung der Zellkraftwerke anregen. Dies ist umso bedeutender, als Krebszellen bis zu 80 % weniger der Zellkraftwerke enthalten als gesunde Zellen. In einer amerikanischen Studie wurde beispielweise untersucht, welchen Einfluss die zusätzliche Gabe des in Äpfeln, Zwiebeln oder Tomaten vorkommenden Quercitin auf die Neubildung von Mitochondrien bei jungen untrainierten Männern hatte. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe konnte schon nach 2 Wochen ein Anstieg der Mitochondrienzahl festgestellt werden14.

Dazu kommt noch der sehr wichtig Effekt, dass zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe die Wirksamkeit einer Chemotherapie verstärken, indem sie resistente Krebszellen wieder empfindlicher auf die Chemotherapie machen15. Natürlich sollten Sie die Mikronährstoffe einnehmen, mit denen Sie sich wohl fühlen. Leider ist der Markt der Nahrungsergänzungen mittlerweile ziemlich unübersichtlich geworden und wenn man der Werbung der einzelnen Produkte Glauben schenkt, dann ist jedes Produkt das „beste“.

Deshalb möchte Ich ihnen hier ganz unverbindlich das Produkt empfehlen, das sich bei mir in 25 Jahren Praxistätigkeit als das Effektivste herausgestellt hat: LaVita – ein Mikronährstoffkonzentrat aus 70 natürlichen Zutaten, das sich als einfache, ganzheitliche Basisergänzung hervorragend einnehmen lässt. Auch ich selbst trinke LaVita seit vielen Jahren jeden Morgen. Ein kleiner Bonus dabei ist, dass der Saft auch ganz hervorragend schmeckt….

Einer der Vorteile dieses Produktes gegenüber vielen anderen ist sein hoher Gehalt an den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Die Forschung hat gezeigt, dass diese Pflanzenstoffe auf der einen Seite selbst sehr viele gesundheitsfördernde Wirkungen haben, sie aber auch die Wirkungen der Mikronährstoffe deutlich verstärken.

Ein weiterer Vorteil, der mir persönlich sehr wichtig ist, ist die wissenschaftliche Basis des Produktes. So wurde in einer großangelegten Studie u.a. festgestellt, dass alle Mikronährstoffe dieses Komplexes sehr gut in den Körper aufgenommen werden16. Sogar besser, als es von vielen Experten erwartet wurde. Auch hier scheint ein Synergieeffekt mit den sekundären Pflanzenstoffen eine große Rolle zu spielen.

Das ist ein sehr spannendes Feld in der modernen Gesundheitsforschung. Zwei kanadische Wissenschaftler haben zum Forschungsstand über gesunde Inhaltsstoffe von Lebensmitteln bei Krebs sehr informative und schön zu lesende Bücher geschrieben, die ich Ihnen hier gerne verlinke:

Gesundes Essen

Schritt 2: Ernährung

Selbstverständlich sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass eine Nahrungsergänzung allein nicht die ganze Lösung ist. Aber es ist ein erster Schritt. Wenn Sie nun schon dabei sind, Ihre Mikronährstoffe aufzufüllen, dann können Sie gleichzeitig damit beginnen, diesen Prozess mit einigen kleinen Anpassungen an der Ernährung noch zu verstärken.

Gesundes Essen ist eine der wichtigsten Maßnahmen für Ihre Gesundheit während und nach der Chemotherapie. Schutz der gesunden Zellen, Energieherstellung und Entgiftung sind ganz entscheidend von der Ernährung abhängig. Dabei kommt dem Trinken von reichlich stillem Wasser eine sehr große Rolle zu. Mindestens 2 Liter Wasser sollten Sie jeden Tag trinken, je mehr es ist, umso besser für Sie. Direkt nach der Behandlung kann es sogar sinnvoll sein, nur zu trinken und auf eine Mahlzeit zu verzichten17.

Zusätzlich habe ich einige wichtige Tipps, die Sie am besten schon vor Beginn einer Chemotherapie beherzigen sollten:

Essen Sie insgesamt etwas weniger Kohlenhydrate, also weniger weißes Brot, weniger Nudeln und Reis, dafür etwas mehr Gemüse und Obst. Zu viele dieser Sattmacher fördern Entzündungen genauso wie Übergewicht und Depressionen18. Daneben bekommen Sie durch mehr Obst und Gemüse auch mehr Ballaststoffe, die den Darm (und das Immunsystem) gesund halten und Giftstoffe binden können. Am Tag der Chemotherapie (und evtl. ein oder zwei Tage danach) ist eine leichte Kost zu empfehlen. Vermeiden Sie alles, was die Verdauungsorgane belasten könnte. Sie sollten nur kleine Imbisse zu sich nehmen – eventuell nur Zwieback, ungezuckerte Kekse, Obst- oder Getreidebrei, eine Gemüsebrühe oder ähnliches. Problematisch sind blähende Gemüse, zu viel Fett, frisches Brot, scharfe Gewürze, saures Obst oder Rohkost. Schonend gegarte Gemüse sind leichter verdaulich.

Essen Sie mindestens 2-mal in der Woche Fisch und verwenden Sie möglichst oft pflanzliche Öle in der „kalten“ Küche. Der hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren schützt die empfindlichen Zellkraftwerke und hilft Entzündungen zu bekämpfen. Würzen Sie so viel wie möglich mit frischen oder getrockneten Kräutern und Gewürzen bei der Zubereitung von Speisen. Ihr hoher Gehalt an Spurenelementen ist für die Funktion des Immunsystems und die Entgiftung entscheidend. Verwenden Sie möglichst oft die Gewürzmischung „milder Curry“, die viele gut erforschte Anti-Krebs-Bestandteile enthält.

Hier noch ein Tipp für ein tolles Kochbuch, um mit viel Genuss mehr Energie ins Essen zu bekommen:

Die Natur genießen

Schritt 3: Bewegung

Nun ist es an der Zeit, dass Sie sich auch um den körperlichen und psychischen Ausgleich bemühen.
Aus meiner Sicht ist hier ein moderates Bewegungsprogramm die effektivste Methode. Ganz wichtig ist dabei die regelmäßige körperliche Bewegung an der frischen Luft. Patienten während der Chemotherapie sind häufig erschöpft und körperlich inaktiv. Körperliche Aktivität ist wichtig, um das Immunsystem zu stabilisieren, sie hilft Schmerzen zu reduzieren und trägt zur besseren Versorgung der Zellen mit Sauerstoff bei. Angepasstes Bewegungstraining verbessert außerdem Erschöpfungszustände wie dem sogenannten Fatigue-Syndrom, unter dem viele Patienten noch lange nach der Therapie leiden.

Zusätzlich gibt es viele Untersuchungen, die den positiven Einfluss von Bewegung auf die psychische Situation von Krebspatienten belegen. Und je besser die Psche ist, umso besser auch das Immunsystem. Auch die Aktivität der Zellkraftwerke lässt sich dadurch steigern.

Dabei ist tägliches Spazierengehen genauso hilfreich wie 2-3-mal in der Woche langsames Joggen oder Walken oder Radfahren. Achten Sie auf eine langsame Belastungssteigerung um ein körperliches Erschöpfen zu vermeiden. Und noch etwas ist zu beachten: diese guten Effekte des Sports erreichen Sie nur bei ausreichender Mikronährstoffzufuhr, da mehr Bewegung auch einen höheren Mikronährstoffbedarf nach sich zieht.

Generelle Empfehlungen sind aber gerade für Krebspatienten sehr schwierig: zu unterschiedlich sind die individuellen Ausgangsbedingungen, die während der Therapie beachtet werden müssen. Was einer Brustkrebspatientin gut tut, die zur Therapie über mehrere Jahre Hormone einnehmen muss, ist etwas ganz anderes als bei einem Leukämiepatienten, dessen Blutwerte während einer Chemotherapie stark absinken können. Patienten sollten immer Rücksprache mit ihrem Arzt halten und mit ihm absprechen, ob ein Sportprogramm sinnvoll sein kann oder nicht. Experten raten Krebspatienten während einer Behandlung auf jeden Fall davon ab, sich zu überfordern und sich zum Beispiel an Programmen für Gesunde zu orientieren.

Tipp: Sport in der Krebsnachsorge ist auch „auf Rezept“ möglich. Gesetzliche Krankenkassen handeln mit geprüften Reha-Einrichtungen oder Sportvereinen Verträge aus.

Schritt 4: Psyche

Nun wollen wir uns noch weiter der Macht der Psyche widmen.

Visualisierung und vegetativer Ausgleich

Ein Tumor lässt sich meist mit bildgebenden Verfahren sichtbar machen, die Gedanken und Gefühle eines Krebspatienten hingegen nicht. Wie sich diese im Verlauf der Erkrankung verändern, können Außenstehende nicht immer unmittelbar erkennen oder nachempfinden. Eine eigene wissenschaftliche Fachrichtung, die Psychoonkologie, erforscht die seelischen Auswirkungen einer Krebserkrankung auf Betroffene und entwickelt Möglichkeiten der Unterstützung.

So stellt beispielweise „Das Bochumer Gesundheitstraining“ eine Weiterentwicklung der Visualisierungsmethode nach Simonton dar und wurde 1982 in der Arbeitsgruppe „Vegetative Funktionen“ an der Ruhr-Universität Bochum entwickelt. Hier geht man von den körperlich-seelisch-immunologischen Zusammenhängen aus und nutzt sie, um die medizinische Therapie zu unterstützen. Weitere Informationen und einen Überblick über eine medizinische Studie, die deutlich Erfolge beim psychischen Befinden und der Lebensqualität erbrachte, finden Sie unter www.bochumergesundheitstraining.de.

Ein inspirierendes Buch zur bekannten Simonton-Methode finden Sie hier:

Mein besonderer Tipp für Sie:

Grüner Tee – eine Chemotherapie für sich allein

Zum Schluss noch wie versprochen ein spezieller Tipp für Sie, wie sie das Angenehme mit dem Praktischen verbinden können. Gönnen Sie sich doch jeden Tag ein oder besser zwei Tassen grünen Tee. Damit können Sie die medizinischen Wirkungen des grünen Tees nützen und gleichzeitig eine Auszeit vom Alltag genießen. Grüner Tee hat wunderbare Wirkungen auf das Immunsystem und hat zahlreiche Antikrebs-Eigenschaften. Es senkt die Entzündungsneigung und macht Krebszellen empfindlicher für eine Chemotherapie.

Doch für eine optimale (und dann auch leckere) gesundheitliche Wirkung gilt es ein paar Details zu beachten:

Auswahl des richtigen Tees

Zuerst einmal gibt es schon große Unterschiede bei den Grüntee-Sorten. So enthalten nach verschiedenen Untersuchungen die japanischen Grüntees deutlich mehr gesunde Catechine als beispielsweise die chinesischen. Unter den japanischen gibt es dann noch ganz besonders wertvolle Sorten. Dazu gehört der Sencha-Tee und der Gyokuro.

Wenn Sie außerdem noch zwei weiteren wichtigen Qualitätskriterien Aufmerksamkeit schenken, haben Sie gute Voraussetzungen für den optimalen grünen Tee. Am besten kaufen Sie grünen Tee aus erster Ernte („first flush“), da dieser den höchsten Gehalt an Catechinen hat. Zudem ist es gerade beim Grüntee wichtig, auf Bio-Qualität zu achten, um den oft stark mit Pestiziden belasteten konventionellen Tees aus dem Weg zu gehen. Hier ist ein Tipp von mir für einen sehr guten Grün-Tee:

Richtige Zubereitung

Mindestens genauso wichtig wie die Auswahl des Tees ist allerdings die richtige Zubereitung.

Wichtig beim grünen Tee ist zunächst die Wassertemperatur. Man sollte diesen Tee nicht heißer als 80 °C aufbrühen, sonst leiden sie wertvollen Inhaltsstoffe. Mit dem erhitzten Wasser den Tee kurz überbrühen (ca. 30 Sekunden), einmal durchschwenken und diesen ersten Aufguss wegschütten. Damit entfernen sie vor allem die Stoffe, auf die viele Menschen empfindlich reagieren. Außerdem werden viele Bitterstoffe herausgenommen, die den Geschmack enorm beeinträchtigen können.

Nun erneut mit dem 70 – 80 °C heißen Wasser aufgießen und jetzt 10 Minuten ziehen lassen. Die wertvollen Pflanzenstoffe werden erst bei einer Brühzeit über 5 Minuten herausgeöst aus den Teeblättern – ganz ähnlich wie bei fast allen Kräutertees. Damit schmeckt der Tee nicht nur viel besser, er enthält auch bis zu 60-mal (!) mehr medizinisch wirksame Catechine als bei der Standardzubereitung, wie sie auf den Packungen abgedruckt ist.


Meine Empfehlungen

Kurz und bündig

  1. Körper und Zellen „betriebsbereit“ machen durch ganzheitliche Mikronährstoffergänzung: Meine Empfehlung
  2. Ernährung entsprechend anpassen, dass die Energiekraftwerke besser gefüttert werden: Meine Empfehlung*
  3. Moderate Bewegung, um die Kräfte der Natur richtig nützen zu können
  4. Visualisierung für optimale Gesundheit: Meine Empfehlung*
  5. Die tägliche Tasse grüner Tee: Meine Empfehlung*
  6. Der Newsletter, mit dem Sie gesund bleiben. Einmal wöchentlich Wissen, Tipps und Ideen von Top-Experten: Meine Empfehlung
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Quellenangaben:

1Gatenby R.A. et al.: Adaptive therapy. Cancer Res.  Nr. 11, Juni 2009: S. 4894–4903
2Burney P.G. et al.: Serologic precursors of Cancer: serum micronutrients and the subsequent risk of pancreatic cancer. Am J Clin Nutr 1989 (4): S. 895-900
3Wright M.E. et al.: Supplemental and dietary vitamin E intakes and the risk of prostate cancer in a large prospective study. Cancer Epidemiol Biomarkers 2007 (6): S. 1128-1135
4Díaz-Valdivia N. et al.: Mitochondrial Dysfunction and the Glycolytic Switch Induced by Caveolin-1 Phosphorylation Promote Cancer Cell Migration, Invasion, and Metastasis. Cancers (Basel). 2022 Jun 10;14(12):2862. doi: 10.3390/cancers14122862.
5Eberhardt M.V., Lee C.Y., Liu R.H.: Antioxidant activity of fresh apples. Nature. 2000 (405): S. 903-904
6Gröber U.: Antioxidants and other micronutrients in complementary oncology. Breast Care 2009 (1). S. 13-20
7Block K.I. et al.: Impact of antioxidant supplementation on chemotherapeutic efficacy: a systematic review of the evidence from randomized controlled trials. Cancer Treat Rev. 2007(5): S.407-418
8Zürcher G.: Mangelernährung bei onkologischen Patienten. In: Biesalski K. et al (Hrsg.): Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Thieme Verlag Stuttgart 2002
9Ghosh A.K., Joshi S.R.: Disorders of calcium, phosphorus and magnesium metabolism. J Assoc Physicians India. 2008 (56): S. 613-621
10Gröber U.: Antioxidantien und andere Mikronährstoffe in der komplementären Onkologie. D Zeitschr Onkolog 2009 (41): S. 172-176
11 Dewys W.D. et al.: Prognostic effects of weight loss prior to chemotherapy in cancer patients. Am J Med 1980 (4): S. 491-497
12Prasad K.N.: Antioxidants in Cancer Care: when and how to use them as an adjunct to standard and experimental therapies. Exp Rev Anticancer Ther 2003 (6): S. 903-915
13Gupta A. et al.: Curcumin, a polyphenolic antioxidant, attenuates chronic fatigue syndrome in murine water immersion stress model. Immunobiology. 2009 (1): S. 33-39
14Nieman D.C. et al.: Quercetin´s influence on exercise performance and muscle mitochondrial biogenesis. Med Sci Sports Exerc. 2010(2): S. 338-45.
15Namdeo A.G. et al.: Flavonoids as Multi-Target Compounds: A Special Emphasis on their Potential as Chemo-adjuvants in Cancer Therapy. Curr Pharm Des. 2020;26(15):1712-1728. doi: 10.2174/1381612826666200128095248.
16Muss C, Mosgoeller W, Endler T. Bioavailabilty of a liquid Vitamin Trace Element Composition in healthy volunteers. Neuro Endocrinol Lett. 2015;36(4):337-47. PMID: 26454489
17Gesellschaft für biologische Krebsabwehr: Nebenwirkungen aggressiver Therapien -Ein Ratgeber bei Chemo- und Strahlentherapie, Heidelberg 2007: S. 11
18Bosma-den Boer MM1, van Wetten ML, Pruimboom L.: Chronic inflammatory diseases are stimulated by current lifestyle: how diet, stress levels and medication prevent our body from recovering. Nutr Metab (Lond). 2012 Apr 17;9(1):32. doi: 10.1186/1743-7075-9-32.

Dr. Harad Huether

Ich bin praktizierender Arzt und Experte für Naturheilverfahren mit Schwerpunkten in Prävention, Ernährungsmedizin, Akupunktur, Vitalstoffmedizin, Homöopathie und Neuraltherapie. Neben meiner langjährigen Erfahrung als Arzt und meiner Tätigkeit als Mitgründer des Zentrums für Ernährung und Gesundheit 'Opti-Mahl' teile ich mein Fachwissen durch Vorträge, Schulungen, Ratgeber und Online-Kurse.