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Die Bindehautentzündung, medizinisch auch als Konjunktivitis bezeichnet, ist eine Entzündung der Bindehaut des Auges – der dünnen, durchsichtigen Schleimhaut, die das Augenweiß und die Innenseite der Augenlider bedeckt. Sie kann zunächst ein Auge betreffen, jedoch rasch auf das zweite Auge übergreifen, insbesondere wenn Viren oder Bakterien die Ursache sind. Bei infektiöser Bindehautentzündung besteht zudem die Gefahr der Ansteckung für andere Personen. 

Typische Symptome:

  • Gerötete Augen: Die Entzündung führt zu einer sichtbaren Rötung der Bindehaut. 

  • Verklebte Augen am Morgen: Insbesondere bei bakteriellen Infektionen ist das Auge häufig morgens verklebt und sondert eine gelblich-weiße Flüssigkeit ab. 

  • Tränende Augen: Die Augen können vermehrt tränen, als Reaktion auf die Entzündung. 

  • Fremdkörpergefühl: Ein oft unangenehmes Gefühl, als sei etwas im Auge. 

  • Brennen und Jucken: Ein häufiges Symptom, insbesondere bei allergischer oder irritativer Bindehautentzündung. 

Wussten Sie schon? 

In den meisten Fällen heilt eine virale oder bakterielle Bindehautentzündung ohne spezifische Behandlung nach ein bis zwei Wochen von selbst ab. Mit unterstützenden Maßnahmen lässt sich dieser Heilungsprozess jedoch oft deutlich beschleunigen. 

Dr. Harald Hüther

Die Bindehautentzündung kann je nach Ursache in unterschiedliche Formen unterteilt werden. Grundsätzlich lassen sich infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen unterscheiden. 

Infektiöse Ursachen: 

  • Bakterien: Häufig sind Staphylokokken oder Streptokokken die Auslöser. Bakterielle Infektionen sind hoch ansteckend und führen oft zu eitrigem Ausfluss. 

  • Viren: Adenoviren gehören zu den häufigsten viralen Erregern und sind ebenfalls hochansteckend. Typisch für virale Konjunktivitis ist ein wässriger Ausfluss. 

  • Pilze: Selten, aber möglich. Pilzinfektionen treten oft bei einem geschwächten Immunsystem auf. 

Nicht-infektiöse Ursachen: 

  • Allergische Reaktionen: Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Kosmetika können zu einer allergischen Konjunktivitis führen, oft begleitet von starkem Jucken. 

  • Chemische, physikalische und thermische Reize: Rauch, Staub, Kälte, Wind oder auch UV-Strahlung können die Augenoberfläche stark reizen. Solche Reize treten häufig bei Arbeiten mit UV-Strahlen (Schweißen) oder längerer Überanstrengung des Auges (Bildschirmarbeit) auf. 

  • Umweltbelastungen: Luftverschmutzung und Feinstaub stehen im Zusammenhang mit einer erhöhten Rate an Bindehautentzündungen.1

  • Rauchen: Schädigt die schützende Lipidschicht der Augenoberfläche und begünstigt Entzündungen.2

  • Oxidativer Stress: Ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien kann die Schleimhaut anfälliger für Entzündungen machen.3

  • Schwaches Immunsystem und stille Entzündungen: Ein schwaches Immunsystem sowie sogenannte “Silent Inflammations” im Körper tragen zur Entstehung der Bindehautentzündung bei.4

  • Darmdysbiose: Eine gestörte Darmflora kann über das Immunsystem die Gesundheit der Augen beeinflussen und Entzündungen fördern.5

Diese vielfältigen Ursachen machen deutlich, dass die Behandlung und Prävention einer Bindehautentzündung am besten ganzheitlich angegangen wird – durch Stärkung des Immunsystems, Reduktion entzündlicher Prozesse und Pflege der Augenoberfläche. 

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Behandlung und Vorbeugung von Bindehautentzündung kann den Heilungsprozess unterstützen und die Beschwerden gezielt lindern. Die folgenden drei Schritte bieten Ihnen eine praktische Anleitung, um Entzündungen zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und die natürliche Balance des Körpers wiederherzustellen. 

Schritt 1: Mikronährstoffe

Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist entscheidend für die Gesundheit des Auges und die Regeneration entzündeter Schleimhäute. Speziell Antioxidantien helfen, die Schleimhaut zu schützen und oxidativen Stress zu reduzieren, der Entzündungen begünstigen kann.

Verschiedene Vitamine und Mineralstoffe sind dabei besonders wichtig, entscheidend für die Wirkung ist allerdings die natürliche Komposition: 

  • Natürliche Antioxidantien: Die Rolle von Antioxidantien besteht darin, freie Radikale zu neutralisieren, die die Schleimhaut reizen und Entzündungen fördern können. Dazu zählen Vitamine wie A, C und E sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die eine antioxidative Wirkung besitzen und vor Entzündungen schützen.6 Diese natürlichen Schutzstoffe tragen zudem zur Vorbeugung anderer Augenerkrankungen bei. 

  • Vitamin D: Ein Mangel an Vitamin D kann die Anfälligkeit für Infektionen, einschließlich Bindehautentzündung, erhöhen. Studien belegen, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel das Risiko für Augenentzündungen und andere Infektionen steigern.7 Ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel unterstützt das Immunsystem und die Regeneration der Schleimhäute.

  • Vitamin A und Carotinoide: Vitamin A spielt eine entscheidende Rolle für die Augengesundheit, insbesondere bei der Regeneration der Schleimhäute und dem Schutz der Augenoberfläche. Carotinoide wie Lutein und Zeaxanthin, die in gelbem und grünem Gemüse vorkommen, stärken die Zellgesundheit und fördern die Regeneration der Bindehaut. 

  •  Vitamin C und Zink: Beide sind bekannt für ihre entzündungshemmende und immunstärkende Wirkung. Zink unterstützt die Abwehrkräfte und hat eine spezifische Schutzfunktion für die Augen, während Vitamin C antioxidativ wirkt und so entzündliche Prozesse eindämmt.8 Gemeinsam können sie vor infektiöser und allergischer Bindehautentzündung schützen. 

  • Folsäure: Studien zeigen, dass ein Mangel an Folsäure chronische Entzündungen im Körper fördern kann, einschließlich der Schleimhäute des Auges. Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure unterstützt die Bindehaut und beugt einer chronischen Konjunktivitis vor.9 

  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Pflanzliche Antioxidantien wie Carotinoide, Curcumin aus Kurkuma, Flavonoide aus grünem Tee und Quercetin besitzen stark entzündungshemmende und antiallergische Eigenschaften. Sie sind daher besonders hilfreich, um allergische Reaktionen und Entzündungen zu lindern und die Abwehrkräfte zu stärken.10

Mein Geheimtipp: Ein Mikronährstoffkonzentrat wie LaVita enthält diese essenziellen Nährstoffe in natürlicher Zusammensetzung. Es deckt eine breite Vielfalt an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen ab, was die Basis für eine stabile Augengesundheit schafft. Ich empfehle ein solches Präparat gegenüber hochdosierten Einzelpräparaten, da eine natürliche und ausgewogene Mischung die bestmögliche Versorgung bietet, ohne Überdosierungsrisiken. 

Schritt 2: Antientzündliche und antibakterielle Ernährung

Eine entzündungshemmende Ernährung ist ein wertvoller Baustein, um das Immunsystem zu stärken und entzündliche Prozesse im Körper und den Augen zu reduzieren. Sie hilft dem Körper, auf natürliche Weise gegen Erreger vorzugehen und die Augen vor weiteren Reizungen zu schützen. 

Weniger Fleisch und weniger Kohlenhydrate 
Studien deuten darauf hin, dass ein hoher Fleisch- und Kohlenhydratkonsum entzündliche Reaktionen im Körper fördern kann. Besonders tierische Fette und raffinierte Kohlenhydrate (z. B. Zucker) sollten reduziert werden. Verzichten Sie insbesondere abends auf Kohlenhydrate, um nächtliche Entzündungsreaktionen zu vermeiden und den Körper in einen regenerativen Zustand zu versetzen. 

Entzündungshemmende Gewürze 
Gewürze wie Kurkuma und schwarzer Pfeffer wirken stark entzündungshemmend. Besonders Kurkuma enthält den Wirkstoff Curcumin, der entzündliche Enzyme hemmt. Eine einfache Möglichkeit, dies in die Ernährung zu integrieren, ist die Gewürzmischung “Curry”, die Kurkuma enthält und durch den Pfeffer besser vom Körper aufgenommen wird. 

Lebensmittel mit antibakterieller Wirkung 
Bestimmte Lebensmittel haben von Natur aus antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Zu den sogenannten “Bio-Antibiotika” zählen Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln und Meerrettich, die sich positiv auf die Immunfunktion auswirken. Auch Brokkoli und andere Kreuzblütler haben entzündungshemmende Effekte. Salbei und Brunnenkresse sind als antimikrobielle Kräuter bekannt und können täglich in die Ernährung integriert werden. 

Tipp für den Einstieg: Das Buch Anti-Entzündungs-Küche bietet zahlreiche Rezepte für eine basenbetonte, entzündungshemmende Ernährung. Der beiliegende 6-Wochen-Plan erleichtert den Einstieg und unterstützt dabei, dauerhaft eine gesunde und entzündungsarme Lebensweise umzusetzen. 

Schritt 3: Darmsanierung

Eine gesunde Darmflora ist zentral für ein funktionierendes Immunsystem und wirkt sich auch auf die Gesundheit der Augen aus. Der Darm ist das größte Immunorgan des Körpers und steht im ständigen Austausch mit dem Immunsystem. Eine regelmäßige Darmsanierung kann daher dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und die Augen vor wiederkehrenden Infektionen zu schützen. 

Eine gesunde Darmflora ist zentral für ein funktionierendes Immunsystem und wirkt sich auch auf die Gesundheit der Augen aus. Der Darm ist das größte Immunorgan des Körpers und steht im ständigen Austausch mit dem Immunsystem. Eine regelmäßige Darmsanierung kann daher dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und die Augen vor wiederkehrenden Infektionen zu schützen. 

Verbindung zwischen Darmgesundheit und Augen: Studien weisen darauf hin, dass ein gesunder Darm das Risiko für Augenerkrankungen verringern kann.5 Ein ausgewogenes Mikrobiom fördert die Immunabwehr und unterstützt die Schleimhäute bei der Abwehr von Entzündungen. 

Durchführung einer Darmsanierung: Eine Darmsanierung umfasst die gezielte Zufuhr von Prä- und Probiotika, um das Gleichgewicht der Darmflora zu fördern. Je nach Lebensweise ist es sinnvoll, etwa einmal im Jahr eine Darmsanierung durchzuführen, insbesondere nach belastenden Phasen wie einer Antibiotikabehandlung, starker Stressbelastung oder einem ungesunden Ernährungsstil. 

Empfohlene Produkte: Ich empfehle die Symbioflor-Kur, die eine einfache und effektive Möglichkeit bietet, die Darmflora zu stärken. Viele seiner Patienten wenden diese Kur erfolgreich regelmäßig an und berichten über eine verbesserte Immunfunktion und eine geringere Anfälligkeit für entzündliche Erkrankungen. 


Extra-Tipp: Homöopathische Augentropfen 

Ein bewährtes Mittel aus der Naturheilkunde bei Bindehautentzündungen sind homöopathische Augentropfen mit Euphrasia (Augentrost). Diese pflanzlichen Tropfen wirken beruhigend und entzündungshemmend und sind bei verschiedenen Arten der Bindehautentzündung geeignet. Euphrasia-Augentropfen sind besonders hilfreich bei allergischen oder viralen Reaktionen, da sie sanft wirken und das Auge nicht reizen. 

Vorteile der Anwendung: Euphrasia-Augentropfen sind in praktischen Einzeldosen erhältlich, die das Risiko einer erneuten Infektion oder Verunreinigung des Auges minimieren. Die Tropfen können je nach Bedarf mehrmals täglich angewendet werden, ohne Nebenwirkungen zu verursachen. 

Eine ganzheitliche Behandlung der Bindehautentzündung umfasst die gezielte Zufuhr wichtiger Mikronährstoffe, eine entzündungshemmende Ernährung und die Förderung der Darmgesundheit. Diese Maßnahmen stärken das Immunsystem, lindern Entzündungen und unterstützen die Regeneration der Augenoberfläche. Ergänzend wirken homöopathische Augentropfen beruhigend und können bei allen Formen der Konjunktivitis eingesetzt werden. Durch diesen Ansatz können nicht nur akute Beschwerden effektiv gelindert, sondern auch zukünftige Infektionen und Entzündungen vorgebeugt werden. So schützen Sie Ihre Augen auf natürliche Weise und fördern Ihre allgemeine Gesundheit. 

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Literaturquellen:

1 Lu P. et al.: Short-term exposure to air pollution and conjunctivitis outpatient visits: A multi-city study in China. Environ Pollut. 2019 Nov;254(Pt A):113030. doi: 10.1016/j.envpol.2019.113030.
2 Altinors DD et al.: Smoking associated with damage to the lipid layer of the ocular surface. Am J Ophthalmol. 2006;141(6):1016-21
3 Dogru M. et al.: Potential Role of Oxidative Stress in Ocular Surface Inflammation and Dry Eye Disease. Invest Ophthalmol Vis Sci. 2018 Nov 1;59(14):DES163-DES168. doi: 10.1167/iovs.17-23402.
4 Wakamatsu T.H. et al.: Tearful relations: oxidative stress, inflammation and eye diseases. Arq. Bras. Oftalmol. 71 (6 suppl)(2008). https://doi.org/10.1590/S0004-27492008000700015
5 Moon J. et al.: Can Gut Microbiota Affect Dry Eye Syndrome? Int J Mol Sci. 2020 Nov 10;21(22):8443. doi: 10.3390/ijms21228443.
6 Dadaci Z. et al.: Oxidative stress parameters and serum magnesium levels in patients with seasonal allergic conjunctivitis. Cutan Ocul Toxicol. 2016 Dec;35(4):270-4. doi: 10.3109/15569527.2015.1100634.
7 Zicari AM et al.: Vitamin D levels in children affected by vernal keratoconjunctivitis. Curr Med Res Opin. 2017 Feb;33(2):269-274. doi: 10.1080/03007995.2016.1254602
8 Favennec F. et al.: Aspects particuliers des rhinites et rhino-conjonctivites [Particular aspects of rhinitis and rhino-conjunctivitis]. Eur Ann Allergy Clin Immunol. 2003 Mar;35(3):99-102.
9 Chan Cheuk Ki V. et al.: Chronic conjunctivitis in a patient with folic acid deficiency. Acta Ophthalmol Scand. 2007 Nov;85(7):802; author reply 802-3. doi: 10.1111/j.1600-0420.2007.00970.x.
10 Bielory L, Tabliago NRA.: Flavonoid and cannabinoid impact on the ocular surface. Curr Opin Allergy Clin Immunol. 2020 Oct;20(5):482-492. doi: 10.1097/ACI.0000000000000673.

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