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Die Haut ist – symbolisch betrachtet – unser Kontaktorgan zu unserer Umwelt. Und es ist oft das erste, was den Mitmenschen auffällt, wenn es damit Probleme gibt. Deshalb sind Probleme und Krankheiten mit der Haut für viele Menschen sehr belastend. Hautunreinheiten, Akne, trockene Haut und sogar Neurodermitis haben einige gemeinsame Ursachen, die gut zu beeinflussen sind. Die meisten wissen nicht, dass man sehr viel selbst für die Gesundheit und das Erscheinungsbild der Haut tun kann. In diesem Artikel gebe ich Ihnen einige wissenschaftlich gut belegte Hinweise, mit welchen kleinen Veränderungen Sie sehr viel für Ihre Haut tun können.


Um die folgenden Schritt-für-Schritt-Empfehlungen besser zu verstehen, möchte ich ihnen hier die wichtigsten Ursachen für die Entstehung von Hauterkrankungen erklären. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Ursachen, die wir auch selbst beeinflussen können. Und das sind so einige, sie werden staunen.

Die Haut steht – wie im Übrigen alle unsere Organe – nicht allein, sie hat zahlreiche Verbindungen zu anderen Organsystemen. Wichtige Zusammenhänge bestehen mit dem Darm, mit dem Hormonsystem, mit dem Immunsystem, mit dem Energiestoffwechsel und mit der Psyche.

Zusammenhänge zwischen Darm und Haut:
Im Darm ist ein Großteil unseres Immunsystems beheimatet, dort entstehen Allergien und meist liegt dort auch der Ansatzpunkt für chronische unterschwellige Entzündungen (silent inflammation). Auch bei einer gestörten Entgiftung über den Darm muss oft die Haut einspringen und es werden mehr Giftstoff über die Haut ausgeschieden, was zu Hautreizungen und Hautunreinheiten führen kann.

Zusammenhänge zwischen Hormonsystem und Haut:
Hormone sind u.a. für die Talgproduktion der Haut zuständig und beeinflussen auch das Haarwachstum. Zudem haben sie Einfluss auf das Immunsystem und die Darmflora. Trockene Haut, juckende Haut, Hautentzündungen bis hin zu Neurodermitis und eine ungewöhnliche Behaarung können die Folge sein.

Zusammenhänge zwischen Ernährung und Haut:
Die Ernährung ist für die Gesundheit der Haut ein sehr wichtiger Punkt. Denn auf der einen Seite können falsche Gewohnheiten zu Hautunreinheiten, Entzündungen und auch Allergien führen und auf der anderen Seite können kleine Veränderungen bei der Ernährung die Haut beim Heilen nachhaltig unterstützen. Wir werden dann bei den praktischen Tipps darauf noch ausführlich eingehen.

Zusammenhänge zwischen Immunsystem und Haut:
Vielen ist wahrscheinlich nicht bewusst, dass die Haut als äußerster Schutzwall ein wichtiger Teil des Immunsystems ist. Beide Organsysteme sind abhängig von einer gesunden Ernährung und von einer sehr guten Mikronährstoffversorgung. Auch der Zustand des Darmes beeinflusst beide ebenso wie unsere psychische Verfassung und Stress.

Zusammenhang zwischen Psyche und Haut:
Jeder mit einer Hauterkrankung weiß, wie seine psychische Verfassung die Erkrankung beeinflusst. So haben Stress und andere psychische Probleme Immunschwächende Effekte und bringen auch das Hormonsystem in Unordnung. Das recht neue Forschungsgebiet der Psychoneuroimmunologie beschäftigt sich mit diesen Zusammenhängen.

Zudem gibt es zahlreiche äußere Ursachen, die auf die Haut belastend einwirken. Dazu zählen:

  • Medikamente: sie können Nebenwirkungen haben, Allergien auslösen, die Haut empfindlicher für UV-Licht machen, das Darmmikrobiom und das Immunsystem stören und den Mikronährstoffbedarf deutlich erhöhen.

  • Kosmetika: sie können Allergien auslösen, die schützende Hautflora stören, Talgdrüsen verstopfen und die Hautatmung beeinträchtigen (vor allem erdölhaltige Produkte).

  • Rauchen: Erhöht den oxidativen Stress und der Verbrauch an Mikronährstoffen, schwächt das Immunsystem und verringert die Durchblutung und damit die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung der Haut.

  • Stress: erhöht oxidativen Stress und Mikronährstoffverbrauch, verändert das Hormongleichgewicht und schwächt das Immunsystem.

Es ist Ihnen vermutlich aufgefallen, dass viele dieser Ursachen ineinandergreifen. Deshalb sind in der Regel mehrere einfache Schritte nötig, um die Haut – und ganz nebenbei auch die anderen Organsysteme – wieder in Ordnung zu bringen. Lassen Sie uns also mit dem ersten Schritt beginnen.


Schritt 1: Mikronährstoffe

Stress, Medikamenteneinnahme, die heute Art der Ernährung, allgegenwärtige Umweltgifte und die nachlassende Qualität unserer Nahrungsmittel – all das sind Gründe, warum wir heute in der Praxis einen weit verbreiteten Mangel an Mikronährstoffen sehen. Die Auswirkungen dieses Mangels sind bei genauem Hinsehen offensichtlich. Das, was wir in der Medizin unter „Befindlichkeitsstörungen“ zusammenfassen sind fast ausnahmslos die Symptome des Mangels an Mikronährstoffen.

Deshalb ist für mich der wichtigste Schritt, dass Sie eine möglichst natürliche, nicht zu hoch dosierte Mikronährstoffmischung einnehmen. Damit ermöglichen wir es dem Körper wieder selbst zu regulieren und all die oben erwähnten Organsystem können positiv reagieren.

Allein der Vergleich von häufigen Befindlichkeitsstörungen mit den Symptomen eines Mikronährstoffmangels macht die Logik dieses ersten Schrittes offensichtlich:

BefindlichkeitsstörungenaAnzeichen für Mikronährstoffmangelb
76 % sind häufig müdeHäufige Müdigkeit
58 % haben StimmungsschwankungenStimmungsschwankungen
52 % sind apathisch und unmotiviertLeistungsschwäche
43 % haben ein schlechtes GedächtnisGedächtnisstörungen
42 % fühlen sich depressivDepressionen
39% haben oft InfekteInfektanfälligkeit
Dazu klagen die Menschen über Haarausfall, brüchige Nägel, trockene Haut, Schlafstörungen, Verdauungsstörungen und vieles mehrProbleme mit Haut, Haaren und Nägeln, Schlafstörungen Verdauungsstörungen
a Umfrage unter 22.000 Deutschen im Jahr 2001,
b Handbuch der orthmol. Medizin, Dietl, Ohlenschläger, 1999

Dazu kommen zahlreiche Studien, die zeigen, dass zusätzliche Mikronährstoffe wichtig für die Gesundheit der Haut sind. So wirken natürliche Antioxidantien dem allgegenwärtigen oxidativen Stress entgegen.

Oxidativer Stress aufgrund von Umwelteinflüssen, ungesunder Ernährung oder Mikronährstoffmangel ist ursächlich an der Entstehung der Akne und Neurodermitis beteiligt und beeinflusst deren Ausprägung1. Die freien Radikale schädigen Hautzellen und Zellkraftwerke, lösen Entzündungen aus und verändern die Zusammensetzung des Hauttalgs sowie des schützenden Bakterienrasens auf der Haut (Hautmikrobiom).

Die zunehmende Luftverschmutzung sowie Zigarettenrauch wirken sich nachweislich schädlich auf den Hautstoffwechsel, die Zellneubildung sowie die Regulation von Entgiftungs- und Entzündungsprozessen aus und verursachen oxidativen Zellstress, den wir nur über die Zufuhr zusätzlicher natürlicher Antioxidantien beeinflussen können2.

Weitere wichtige Mikronährstoffe für die Haut sind die Vitamine A, E und D, Zink, Omega-3-Fettsäuren und die Gruppe der B-Vitamine.

So ist beispielsweise Pantothensäure (Vitamin B5) bekannt wegen ihrer wundheilungsfördernden und antibakteriellen Eigenschaften. Sie ist Bestandteil hautpflegender Cremes, beruhigt gereizte Haut, reguliert den Fettstoffwechsel der Haut und stärkt die Hautbarriere, so dass entzündungsfördernde Keime nicht eindringen können3.

Allerdings wirken all diese Mikronährstoffe nur eingeschränkt, wenn sie nicht – wie in der Natur auch – im natürlichen Verbund mit den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen eingenommen werden. So wirken beispielsweise Antioxidantien bis zu 200-mal stärker schützend im Verbund mit sekundären Pflanzenstoffen4.

Nehmen sie also zunächst ein komplexes natürliches Mikronährstoffpräparat. Dadurch erhalten sie auf jeden Fall eine deutliche Verstärkung der gesunden Wirkung der Mikronährstoffe.

Im mittlerweile sehr unübersichtlichen Markt der Nahrungsergänzungen hat sich in meiner Praxis ein Produkt herauskristallisiert, das ich Ihnen guten Gewissens als tägliche Mikronährstoffbasis empfehlen kann: LaVita – ein Mikronährstoffkonzentrat aus 70 natürlichen Zutaten, das sich als einfache, ganzheitliche Basisergänzung hervorragend einnehmen lässt. Auch ich selbst trinke LaVita seit vielen Jahren jeden Morgen. Ein kleiner Bonus dabei ist, dass der Saft auch ganz hervorragend schmeckt….

Einer der Vorteile dieses Produktes gegenüber vielen anderen ist sein hoher Gehalt an den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Die Forschung hat gezeigt, dass diese Pflanzenstoffe auf der einen Seite selbst sehr viele gesundheitsfördernde Wirkungen haben, sie aber auch die Wirkungen der Mikronährstoffe deutlich verstärken.

Ein weiterer Vorteil, der mir persönlich sehr wichtig ist, ist die wissenschaftliche Basis des Produktes. So wurde in einer großangelegten Studie u.a. festgestellt, dass alle Mikronährstoffe dieses Komplexes sehr gut in den Körper aufgenommen werden5. Sogar besser, als es von vielen Experten erwartet wurde. Auch hier scheint ein Synergieeffekt mit den sekundären Pflanzenstoffen eine große Rolle zu spielen.

Schritt 2: Ernährung

Selbstverständlich werden die zusätzlichen Mikronährstoffe nicht sehr viel helfen können, wenn Sie mit Ihrer täglichen Ernährung viele der positiven Effekte wieder ausradieren. Dabei gilt es einem Punkt besondere Beachtung zu schenken. Übersäuerung, chronische Entzündung, Mangel an Mikronährstoffen und hormonelle Ungleichgewichte hängen vor allem mit einem Faktor zusammen: wir essen zu viele Kohlenhydrate.

Vor allem die getreidehaltigen Kohlenhydrate wie Brot, Gebäck, Nudeln und Reis in den Mengen, in denen Sie heute verzehrt werden, fördern eben nicht nur Übergewicht und Zuckerkrankheit, sie sind auch die Hauptverursacher von Übersäuerung, chronischer Entzündung, Störungen das Immunsystems und Hormonstörungen6.

Fangen Sie am besten damit an, dass Sie die Kohlenhydrate langsam reduzieren. Ein guter Einstieg wäre beispielsweise, 3-4-mal in der Woche abends gar keine Kohlenhydrate zu essen. Das ist deshalb besonders effektiv, weil die Kohlenhydrate am Abend unsere Regeneration in der Nacht behindern.

Die Idee klingt vielleicht etwas ungewohnt, ist aber tatsächlich nur eine Frage der Gewohnheiten. Es gibt genügend Alternativen, wenn man es sich erst einmal richtig überlegt hat. Beginnen Sie einfach – wie bei einer langen Reise – mit dem ersten Schritt. Einige leckere Beispiele gefällig?

  • Frische Tomaten mit Mozzarella

  • Eine italienische Gemüsesuppe

  • Gemüsespieße vom Grill, dazu eine Tsatsiki-Soße (gerne mit viel Knoblauch und Kräutern)

  • Salat mit gebratenen Rinderfiletstreifen vom Bio-Rind

  • Omelette mit Gemüse (oder mal mit Lachs oder Schrimps)

  • Chili con Carne (gibt es auch als fleischlose Variante)

Möglichkeiten gibt es also genug. Die einzige Herausforderung ist jetzt noch, sich dabei das Brot abzugewöhnen. Das lohnt sich aus mehrfacher Hinsicht: Zum einen werden Sie sicher automatisch mehr Gemüse essen und vielleicht auch mehr omega-3-reichen Fisch. Damit unterstützen Sie nicht nur die Entsäuerung, sie helfen dem Körper auch, Entzündungen zu bekämpfen und alle Hautschichten werden besser versorgt.

Ein weiterer hilfreicher Hinweis ist es, nur dreimal am Tag zu essen und auf Zwischenmahlzeiten zu verzichten. Je mehr Zeit zwischen zwei Mahlzeiten liegt, umso vorteilhafter ist es für unsere Gesundheit. Das liegt vor allem an unserem Verdauungshormon Insulin, das zwischen den Mahlzeiten wieder abgebaut werden sollte. Je länger Insulin im Blut ist (also je öfter wir etwas zu uns nehmen), umso mehr entwickeln sich Entzündungen und Ungleichgewichte im Hormonsystem.

Hier ein Tipp zu einem gut recherchierten Buch über den Segen von regelmäßigen Nahrungspausen.*

Schritt 3: Darmsanierung

Als dritten wichtigen Schritt hat sich in der Praxis eine Darmsanierung bewährt. Auch dieser Schritt hängt selbstverständlich mit den beiden ersten zusammen. So stören Kohlenhydrate (übrigens vor allem Vollkorn) und schlechte Fette im Essen nachweislich die Zusammensetzung der Darmflora, während zusätzliche natürliche Mikronährstoffe die Ansiedelung von hilfreichen Darmbakterien fördern.

Es gibt ein einfaches und überraschend effektives Schema für eine Form der Darmsanierung, die Sie auch selbst zu Hause machen können. Eine Darmsanierung durchzuführen ist je nach Lebensweise etwa einmal im Jahr sinnvoll.

Es gibt mittlerweile zahlreiche gute Produkte, die sich sehr gut für eine einfache und unkomplizierte Darmsanierung eignen. Ich möchte Ihnen hier zeigen, womit ich seit vielen Jahren erfolgreich arbeite und was viele meiner Patienten seither regelmäßig selbständig anwenden*.

Unser Schema ist ganz einfach:

Als erstes kommt Pro Symbioflor:
– 1 Woche lang davon 2×5 Tropfen am Tag
– Dann eine Woche lang 2×10 Tropfen am Tag
– Dann eine Woche lang 2×20 Tropfen (bis die Flasche aus ist)

Danach folgt Symbioflor I:
– 1 Woche 2×5 Tr.
– 1 Woche 2×10 Tr. und dann
– Eine Woche lang 2×20 Tr.

Danach folgt dann Symbioflor II:
– 1 Woche 2×5 Tr.
– 1 Woche 2×10 Tr.
– 1 Woche 2×20 Tr.

Die letztendliche Auswahl des passenden Produktes sollten Sie zusammen mit ihrem behandelnden Arzt oder Therapeuten besprechen.

Mein besonderer Tipp: Aloe-Vera-Pflanze

Zum Schluss noch ein besonderer Hinweis: die Aloe-vera-Pflanze ist eines der größten Geschenke der Natur für unsere Haut. Die echte Aloe vera kann großen Mengen Wasser speichern und enthält in ihren Blättern ein durchsichtiges Gel von schleimartiger Konsistenz, das u. a. Enzyme, Mikronährstoffe und Salicylsäure enthält. Bei Hautproblemen wirkt das Gel feuchtigkeitsspendend, kühlend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Außerdem wurde wissenschaftlich bestätigt, dass Aloe die Abheilung von Pusteln und Wunden beschleunigt und die Narbenbildung verringert wird.

In Naturkostläden oder in gut sortierten Obst- und Gemüseläden gibt es einzelne Aloe-Blätter zu kaufen, Pflanzenfachgeschäfte verkaufen Aloe Vera-Pflanzen. Achten Sie jedoch darauf, dass es sich um die Echte Aloe vera (Aloe vera Linné oder Aloe barbadensis Miller) handelt. Davon können Sie immer mal wieder ein Blatt abschneiden und  das Gel großzügig auf betroffenen Stellen auftragen.

Es gibt auch sehr gute, fertige Gel-Produkte zu kaufen. Hier eine Empfehlung für ein sehr gutes Produkt.*

Ein kleiner Hinweis: Diese Website enthält mit * gekennzeichnete Affiliate-Links, z. B. zu Amazon. Wenn Sie über einen solchen Link etwas kaufen, erhalte ich eine kleine Provision – für Sie bleibt der Preis gleich. So kann ich die Website betreiben und weiterhin kostenlos für Sie anbieten. Danke für Ihre Unterstützung!
Literaturquellen:

1 Bowe WP, Patel N, Logan AC.: Acne vulgaris: the role of oxidative stress and the potential therapeutic value of local and systemic antioxidants. J Drugs Dermatol. 2012 Jun;11(6):742-6. PMID: 22648222.
2 Puri P, Nandar SK, Kathuria S, Ramesh V.: Effects of air pollution on the skin: A review. Indian J Dermatol Venereol Leprol. 2017 Jul-Aug;83(4):415-423. doi: 10.4103/0378-6323.199579. PMID: 28195077
3 Ebner F, Heller A, Rippke F, Tausch I.: Topical use of dexpanthenol in skin disorders. Am J Clin Dermatol. 2002;3(6):427-33. doi: 10.2165/00128071-200203060-00005. PMID: 12113650
4 Eberhardt M.V., Lee C.Y., Liu R.H.: Antioxidant activity of fresh apples. Nature. 2000 (405): S. 903-904
5 Muss C, Mosgoeller W, Endler T. Bioavailabilty of a liquid Vitamin Trace Element Composition in healthy volunteers. Neuro Endocrinol Lett. 2015;36(4):337-47. PMID: 26454489
6 Bosma-den Boer, Margarethe M et al. “Chronic inflammatory diseases are stimulated by current lifestyle: how diet, stress levels and medication prevent our body from recovering.” Nutrition & metabolism vol. 9,1 32. 17 Apr. 2012, doi:10.1186/1743-7075-9-32

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