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Eine Herzmuskelentzündung, medizinisch als Myokarditis bezeichnet, ist eine ernste Erkrankung, die meist durch Viren oder Bakterien verursacht wird und oft nach Erkältungen oder grippalen Infekten auftritt, wenn diese nicht vollständig auskuriert werden. Die Entzündung betrifft den Herzmuskel und kann, wenn sie unbemerkt bleibt, ernsthafte Komplikationen verursachen. Besonders problematisch ist, dass die Symptome einer Herzmuskelentzündung anfangs oft nicht spezifisch sind und sich leicht mit typischen Erkältungsanzeichen wie Müdigkeit, leichtem Fieber oder Muskelbeschwerden verwechseln lassen. Dies erschwert eine schnelle Diagnose und führt oft dazu, dass Betroffene ihre normale Aktivität ohne ausreichende Erholungsphase wiederaufnehmen, was das Risiko für eine Verschlimmerung der Entzündung erhöht.

In fortgeschrittenen Fällen kann die Myokarditis zu einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen. Letztere sind besonders bei körperlicher Belastung gefährlich und können in seltenen Fällen sogar tödlich enden.

Neben der klassischen Myokarditis, bei der nur der Herzmuskel betroffen ist, gibt es eine Variante, die sich auch auf den Herzbeutel (Perikard) ausweitet – diese Form wird als Peri-Myokarditis bezeichnet. Diese Kombination führt oft zu einer komplexeren Symptomatik und kann stärkere Beschwerden verursachen, da auch die Funktion des Herzbeutels beeinträchtigt ist. 

Dr. Harald Hüther

Symptome

Die Symptome der Myokarditis sind häufig unspezifisch und hängen stark von der Schwere und dem Fortschreiten der Erkrankung ab. Zu den häufigen, oft milden Anzeichen gehören: 

  • Herzklopfen oder Herzrasen (beschleunigter Herzschlag) 

  • Herzstolpern oder unregelmäßige Herzschläge 

  • Brustschmerzen, die sich als drückend oder stechend anfühlen können 

  • Anzeichen einer Herzinsuffizienz, wie zum Beispiel Wassereinlagerungen in den Beinen oder eine unerklärliche Erschöpfung 

Diese Beschwerden treten meist dann auf, wenn die Myokarditis bereits fortgeschritten ist. Da viele Betroffene in den ersten Krankheitsphasen kaum Symptome bemerken, ist die Herzmuskelentzündung besonders gefährlich und wird oft erst spät erkannt. 

Die Ursachen einer Herzmuskelentzündung lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: infektiöse und nicht-infektiöse Myokarditis. 

Infektiöse Myokarditis

Die häufigste Form der Herzmuskelentzündung wird durch Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien ausgelöst, die eine Entzündung des Herzmuskels verursachen. Zu den typischen Erregern gehören:

  • Viren: Erkältungsviren, Grippeviren, Herpesviren, Masernviren oder Coxsackie-Viren 

  • Bakterien: Bakterien, die Mandelentzündung, Scharlach oder Diphtherie auslösen können; auch Bakterien im Rahmen einer Blutvergiftung können eine Herzmuskelentzündung verursachen 

Viren dringen in die Zellen des Herzmuskels ein und schädigen diese. Das Immunsystem reagiert daraufhin mit einer Entzündungsreaktion, um die Erreger zu bekämpfen, wobei jedoch auch gesundes Herzgewebe angegriffen und geschädigt werden kann. 

Nicht-infektiöse Myokarditis

Diese seltenere Form der Myokarditis tritt unabhängig von Infektionen auf und kann durch fehlerhafte Immunreaktionen, Strahlentherapien oder bestimmte Medikamente ausgelöst werden. Beispiele für solche Medikamente sind bestimmte Zytostatika, die zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt werden, oder Immunmodulatoren, die das Immunsystem beeinflussen.

In beiden Fällen, sowohl bei der infektiösen als auch der nicht-infektiösen Myokarditis, spielt oxidativer Stress eine wichtige Rolle.1 Oxidativer Stress entsteht, wenn die körpereigenen Abwehrmechanismen durch freie Radikale – reaktive Sauerstoffmoleküle – überlastet werden. Die freien Radikale entstehen verstärkt durch die Aktivität des Immunsystems im Kampf gegen Erreger oder durch die Entgiftung von Medikamenten, die das Herz belasten können.

Hauptursachen für oxidativen Stress bei Myokarditis

  • Infektionen und Immunaktivität: Der Kampf des Immunsystems gegen Viren und Bakterien erzeugt freie Radikale, die bei zu starker Aktivität das Herzgewebe schädigen können.2

  • Entgiftungsprozesse: Einige Medikamente, die zur Behandlung von Erkrankungen eingenommen werden, müssen in der Leber und den Zellen entgiftet werden, was zusätzlichen oxidativen Stress aufbaut.3

  • Schädigung der Mitochondrien: Mitochondrien sind die Energielieferanten der Zellen, und Schäden an ihnen können zu einem Energieengpass führen, was besonders Herzmuskelzellen empfindlich trifft.4

Die Behandlung einer Herzmuskelentzündung sollte auf mehreren Ebenen ansetzen, um das Herz optimal zu schützen und zu stärken. Besonders wichtig ist dabei eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen und eine entzündungshemmende Ernährung.

Schritt 1: Mikronährstoffe zur Unterstützung des Immunsystems und zur Reduzierung von oxidativem Stress

Oxidativer Stress ist ein zentraler Faktor bei der Myokarditis, da er sowohl bei der infektiösen als auch bei der nicht-infektiösen Form die Zellen des Herzmuskels stark belastet. Eine gezielte Mikronährstoffversorgung kann hier das Immunsystem stärken und die Zellen des Herzens vor Schäden schützen. 

Empfohlene Mikronährstoffe: 

  • Antioxidantien-Komplexe: Natürliche Antioxidantien-Mischungen wirken besonders effektiv, da die verschiedenen Komponenten synergetisch zusammenarbeiten und die Zellen besser schützen können als einzelne Antioxidantien. 

  • Vitamin C und Zink wirken antiviral und stärken das Immunsystem. Vitamin C unterstützt dabei auch die Zellregeneration. 

  • Vitamin D und Vitamin E wirken entzündungshemmend und sind essenziell für die Zellabwehr und Regeneration. Vitamin D ist zudem an der Immunregulation beteiligt und kann das Risiko für Infektionen reduzieren. 

  • Selen und B-Vitamine unterstützen die Entgiftungsenzyme des Körpers und fördern die Umwandlung toxischer Substanzen in unschädliche Bestandteile. 

  • Coenzym Q10 und Carnitin stärken die Mitochondrien, die Energielieferanten der Zellen, und unterstützen die Herzmuskelzellen bei der Energiegewinnung. 

  • Magnesium und Omega-3-Fettsäuren fördern die Herzgesundheit und wirken entzündungshemmend. Omega-3-Fettsäuren verringern zudem das Risiko für Herzrhythmusstörungen. 

Mikronährstoffkonzentrate wie LaVita bietet eine ausgewogene Basisversorgung dieser Mikronährstoffe und kann einfach in die tägliche Ernährung integriert werden. Die umfassende Zusammensetzung aus über 70 natürlichen Zutaten und ein hoher Gehalt an antioxidativen Inhaltsstoffen machen es besonders geeignet für eine gezielte Unterstützung des Herzmuskels. 

Schritt 2: Antientzündliche Ernährung zur Linderung und Prävention

Eine entzündungshemmende Ernährung kann wesentlich zur Genesung beitragen und zukünftigen Herzmuskelentzündungen vorbeugen. Besonders die Reduzierung von Fleisch und Kohlenhydraten ist wichtig, da ein Übermaß an diesen Nahrungsbestandteilen Entzündungsprozesse im Körper verstärken kann. 

Ernährungsempfehlungen:

  • Fleisch und Kohlenhydrate reduzieren: Zu viele gesättigte Fette und Kohlenhydrate können die Entzündungsneigung des Körpers erhöhen. Versuchen Sie, Fleisch und Kohlenhydrate, vor allem alle aus Getreide stammende Kohlenhydrate, insbesondere abends zu vermeiden. Das sorgt für eine geringere Belastung des Herz-Kreislauf-Systems während der nächtlichen Regenerationsphase. 

  • Entzündungshemmende Kräuter und Gewürze verwenden: Viele Kräuter und Gewürze haben entzündungshemmende Eigenschaften, zum Beispiel Kurkuma, das in Kombination mit schwarzem Pfeffer eine sehr hohe Bioverfügbarkeit und Wirkung aufweist. Die Gewürzmischung Curry enthält viele dieser heilenden Gewürze und lässt sich in die tägliche Küche leicht einbauen. 

  • Tierische Produkte in Bio-Qualität: Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Milch und Eier enthalten bei Bio-Qualität oft mehr Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken. So können Sie sicherstellen, dass Sie eine hohe Qualität an Nährstoffen aufnehmen. 

  • Regelmäßiger Verzehr von Meeresfisch: Der Verzehr von Fisch wie Lachs, Hering oder Makrele, am besten aus Bio-Zucht oder Wildfang, sorgt für eine gute Omega-3-Versorgung. Zwei Portionen Meeresfisch pro Woche reichen aus, um die Herzgesundheit positiv zu beeinflussen und entzündliche Prozesse zu verringern. 

Ein wertvoller Einstieg in eine entzündungshemmende Ernährung ist das Buch „Anti-Entzündungs-Küche“. Es enthält 60 Rezepte und einen 6-Wochen-Plan, der Ihnen hilft, Schritt für Schritt zu einer antientzündlichen Ernährungsweise zu gelangen und dabei köstliche Gerichte zu genießen. 


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Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) ist eine ernste Erkrankung, die oft schwer erkennbar ist, da sie zunächst unspezifische Symptome wie Müdigkeit oder Herzklopfen zeigt. Sie tritt meist nach viralen oder bakteriellen Infekten auf, kann aber auch durch fehlerhafte Immunreaktionen oder Medikamente verursacht werden. Neben ausreichender Ruhe und ärztlicher Kontrolle können eine gezielte Mikronährstoffversorgung und eine entzündungshemmende Ernährung zur Genesung beitragen und das Herz schützen. Nährstoffe wie Vitamin C, Zink und Omega-3-Fettsäuren unterstützen das Immunsystem und helfen, oxidativen Stress zu reduzieren. Die Anpassung der Ernährung, etwa durch weniger Fleisch und Kohlenhydrate sowie die Verwendung entzündungshemmender Gewürze, kann den Heilungsprozess fördern und das Risiko für weitere Entzündungen senken.

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Literaturquellen:

1 Tada Y, Suzuki J.: Oxidative stress and myocarditis. Curr Pharm Des. 2016;22(4):450-71. doi: 10.2174/1381612822666151222160559.
2 Tsutsui H., Kinugawa S., Matsushima S. Oxidative stress and heart failure. American Journal of Physiology. Heart and Circulatory Physiology. 2011;301(6):H2181–H2190. doi: 10.1152/ajpheart.00554.2011
3 Guengerich FP. Cytochrome p450 and chemical toxicology. Chem Res Toxicol. 2008 Jan;21(1):70-83. doi: 10.1021/tx700079z.
4 Chen Y. R., Zweier J. L. Cardiac mitochondria and reactive oxygen species generation. Circulation Research. 2014;114(3):524–537. doi: 10.1161/CIRCRESAHA.114.300559.

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